Wer träumte nicht schon einmal vom Fliegen? Den Traum verwirklichte Nintendo 1990 auf dem Super Nintendo (Super Famicom in Japan) mit einer für die damalige Zeit spektakulären Grafik, die einem das Gefühl gab, wirklich Höhenunterschiede zu erleben.
Leichte 21 Jahre nach der SNES- und 15 luftleichte Jahre nach der N64-Version erscheint auf dem Nintendo 3DS die zweite Fortsetzung des Klassikers als Launchtitel. Wir haben uns das Spiel angesehen und werden euch zeigen, ob das Spiel immer noch so viel Spass macht, wie der Klassiker damals.
Zu Beginn des Spiels muss man sich erst einmal einschreiben: Man wählt einen Mii aus seiner Sammlung aus und unterschreibt im wahrsten Sinne des Wortes die Papiere mit dem Stylus. Insgesamt hat man vier Einschreibepositionen und somit Speichermöglichkeiten. Nach einer kurzen Einführung werden in einem Mini-Tutorial die drei grundlegenden Fluggeräte erklärt, die man natürlich auch sofort ausprobieren darf: Das Propellerflugzeug, der Raktenrucksack und natürlich der Paraglider (Im weiteren Spielverlauf kommen aber noch andere hinzu). Jedes dieser Fluggeräte fliegt sich unterschiedlich und man muss die Steuerung meistern um das Spiel erfolgreich zu spielen. In dem Tutorial erhält man den ersten Eindruck der 3D Optik: Die Grafik ist klar und der Tiefeneffekt deutlich sichtbar. Die eigene Person ist klar im Vordergrund, so dass sie ein wenig herauszupoppen scheint. Der Hintergrund und die Umgebung hingegen machen einen ruhigen Eindruck. Wenn man möchte, kann man die Perspektive bei manchen der Fluggeräten auch wechseln und aus einer Ego-Perspektive fliegen.
Das eigentliche Spiel ist in zwei Hauptbestandteile aufgeteilt: Zum einen gibt es den Freiflugmodus in dem man mit einem Fluggerät seiner Wahl über die gesamte Insel fliegt und Extras einsammelt, zum anderen gibt es den Missionsmodus, der in verschiedene Klassen aufgeteilt ist. Fünf verschiedene Klassen sind im Spiel vorhanden, die einen steigenden Schwierigkeitsgrad bieten: Anfänger-, Bronze-, Silber-, Gold- und Plantinklasse.
Im Missionsmodus werden einem Aufträge vorgesetzt, die man mit dem jeweiligen Fluggerät erfüllen muss. Es beginnt mit wirklich einfachen Dingen wie z.B. mit dem Flugzeug durch Ringe fliegen, die wie an einer Perlenschnur hintereinander aufgereiht sind. In einer späteren Mission wird von einem dann z.B. verlangt, korrekt auf einer Wasserlandebahn aufzusetzen, d.h. nicht vor der markierten Bahn zu landen aber auch innerhalb der Bahn zum Stehen zu kommen. Mit dem Paraglider soll man wiederum Fotos von Sehenswürdigkeiten der Insel schiessen, und mit dem Raketenrucksack soll man punktgenau auf Landezielscheiben aufsetzen. Später muss man mit dem Flugzeug beispielsweise auch Zielscheiben abschiessen und natürlich kommt es darauf an, die Zielscheiben in der Mitte zu treffen und nicht einfach irgendwo am Rand zu treffen. Mit jeder Klasse steigt die Anzahl an Kritierien, die man erfüllen muss um eine perfekte Mission zu spielen.
Bewertet wird der Erfolg vom Spiel durch mehrere Kriterien, die die Anzahl der Punkte beeinflussen. Diese Punkte wiederum schlagen sich in die Anzahl der Sterne, die man erhält, nieder. Bei jeder Mission sollte man versuchen die maximalen 3 Sterne zu erhalten, erspielt man weniger, ist das auch kein Beinbruch, denn zum Freischalten des nächsten Cups wird "nur" erwartet, dass man mindestens 2 von 3 Sternen in jeder Mission des aktuellen Cups bekommen hat. Die Parameter, die die Anzahl der erhaltenen Punkte beeinflussen, sind unter anderem folgende:
- In welcher Zeit hat man die Mission erledigt?
- Wie genau ist man mit seinem Fluggerät gelandet?
- Wie sanft ist man mit seinem Fluggerät gelandet?
- Wieviele Ringe hat man eingesammelt?
- Wieviele Sekundärziele hat man erreicht?
[img right]143404[/img] Die Punkte werden aus einem Pool von Punkten der jeweiligen Kategorie vergeben, so dass es immer eine Maximalpunktzahl gibt, die man erreichen kann.
Ein paar Beispiele: Je schneller man eine Mission erfüllt, desto mehr Punkte erhält man aus dem Zeitpool. Landet man bei einer Raketenrucksackmission genau in der Mitte der Zielscheibe, erhält man die komplette Punktzahl. Landet man besonders sanft und bremst vor der Landung ausreichend ab, erhält man auch dafür Punkte. Wenn man es schafft in jedem Bereich die maximale Punktzahl zu erspielen, hat man eine perfekte Mission hingelegt. Das Spiel weist einen dann darauf hin, dass falls man die nächste Mission auch perfekt erfüllt, es Zusatzpunkte gibt.
Wir müssen dazu sagen, dass dieses einfache Punktesystem ziemlich motivierend ist, und man eine Mission direkt hintereinander mehrfach spielt, nur damit man mindestens alle drei Sterne erhält. Es kommt schon vor, dass man in einer Mission alles perfekt absolviert nur um bei der Landung es sich zu verscherzen und Punkte zu vergeben. Da packt einen der Ehrgeiz es noch einmal zu probieren, so dass man die volle Punktzahl erhält.
Hat man die Mindeststernanzahl für eine Klasse erreicht, so schaltet das Spiel die nächste Klasse und manchmal auch Boni für andere Teile des Spiels frei.
Casuals haben ihren Spass an dem Spiel, aber auch Highscorefans werden durch dieses System ihre Freude an Pilotwings Resort haben: Um wirklich die Höchstpuntzahlen zu erreichen, muss man eine perfekte Missionen nach der nächsten perfekten Mission fliegen. Und das, meine Damen und Herren, ist kein leichtes Unterfangen.
Im Freiflugmodus kann man ohne bestimmte Streckenführung über die Insel fliegen, fliegt aber gegen die Zeit. Man kann in dem Modus z.B. Ballons zum Platzen bringen, Ringe über Flugrollen oder aber Informationen zu bestimmten Orten einsammeln. Die Wahl des Fluggeräts ist einem überlassen und man kann auch verschiedene Tageszeiten wählen (die über den Missionsmodus erst einmal freigeschaltet werden müssen).
Kommen wir zum 3D-Effekt und wie er sich auf das Spielgeschehen auswirkt. Neben dem offensichtlichen, dass das Spiel dreidimensional wirkt und eine wirkliche Tiefe greifbar ist, bringt der 3D-Effekt aber auch einen wirklichen Nutzen: Bei den Raketenrucksackmissionen z.B. ist es wesentlich einfacher punktgenau auf der Zielscheibe zu landen wenn der 3D-Modus eingeschaltet ist. Man kann die Abstände besser abschätzen und steuert seine Figur viel präziser. Auch das Anvisieren der Ringe wird in der 3D-Ansicht sehr viel besser als in 2D. Es ist kein Problem das Spiel zweidimensional zu spielen, aber die dritte Dimension erleichtert in vielen Situationen das Spielen. Es muss wieder dazu gesagt werden, dass man darauf achten sollte den 3DS ruhig zu halten und nicht etwa in Rechts- oder Linkskurven die Kurve physisch mitzunehmen und sich zu neigen.
Als kleine Gimmicks kann man im Spiel Fotos von Sehenswürdigkeiten auf der Insel machen und verschiedene Dioramen von Flugzeugmodellen und Monumenten freischalten.
Die Grafik ist in einem simplen Comic-Look gehalten aber ansprechend und zweckmäßig. Die Musik des Spiels entspricht einem Gedudel, das auf keinem Fall nervig ist, aber nicht dazu animiert sie mitzupfeifen.
Street Pass Funktionalität, Multiplayer, Lobby, Onlinegameplay oder das Eintauschen von Game Coins ist im Spiel nicht vorhanden.
Pros:
+ Macht einfach Spass
+ 3D-Effekt ist sehr nützlich beim Anvisieren
+ Motivierendes Punktesystem
+ Prima spielbar für eine Runde zwischendurch
+ Solide Arbeit
Cons:
- Sehr simple Grafik und Musik
- Könnte etwas zu kurz sein
- Etwas arm an "Innovativen" neuen Ideen