Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland! - Review

Mario vs. Donkey Kong: Aufruhr im Miniland!

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Review
NDS
7
 
"Dieser Gorilla muss eine eiserne Konstitution haben!"
 
Wer kennt ihn heute eigentlich nicht? Super Mario, der wohl berühmteste virtuelle Klempner auf der ganzen weiten Welt. Mit Super Mario Bros. begann 1983 seine unaufhaltsame Karriere in der Videospielewelt und brachte Nintendo auf Jahre hinaus große Anteile des Konsolenmarktes ein. Es steht bis heute außer Frage, dass Nintendo mit Mario das große Los gezogen hatte, was zahlreiche Fortsetzungen mit ähnlichen Erfolgen nach sich zog.
Doch was vielleicht nicht alle wissen ist, dass Marios große Karriere ähnlich wie bei Hollywoodschauspielern zunächst in kleinen Nebenrollen begann. Marios erster Auftritt bei Nintendo war nämlich bereits zwei Jahre zuvor in dem Klassiker "Donkey Kong". Hier erfahren wir zum Beispiel, dass Mario noch eine weitere handwerkliche Ausbildung besitzt, nämlich die des Zimmermanns. Wir vermuten, dass dieser Beruf nicht seine Erfüllung war, denn 1981 jobbte Mario in einem Zoo als Wärter. Dort passte er auf den Affen namens Donkey Kong auf, welcher eigentlich ein von Grund auf lieber Gorilla war. Doch Mario schien von seinen beruflichen Aussichten ein wenig gefrustet und ärgerte Donkey Kong.
 
 
Das ließ der Affe nicht auf sich sitzen, brach aus und entführte Marios damalige Jugendliebe Pauline auf einen Wolkenkratzer. Mario wurde von seinem schlechten Gewissen geplagt und begann umgehend mit der Rettung. Er kletterte über Leitern immer weiter nach oben und wich dabei den von Donkey Kong heruntergeworfenen Fässern aus. Der Rest ist epische Videospielgeschichte. Mario befreite Pauline und der Gorilla wurde vom Hochhaus herunter geschubst. Nach einiger Zeit stellte Mario aber fest, dass er eigentlich auf Blondinen steht und verschwand in Mushroom Kingdom. Schlappe 30 Jahre später kommt es nun zum erneuten Clash zwischen den beiden Kontrahenten und diesmal geht es um nichts anderes als um das Gleiche, Pauline!
Ja, richtig gelesen. Pauline hat es geschafft einen Weg in das Pilzkönigreich zu finden und Mario auf 30 Jahre Unterhaltskostenzahlung zu verklagen. Doch so leicht lässt sich der Klempner nicht austricksen und bezirzt Pauline mit einem Ausflug in seinen neu eröffneten Themenpark. Zur Feier des Tages erhalten die 100 ersten Gäste einen gratis Mini-Mario zum Aufziehen und dummerweise ist Donkey Kong der Hundertunderste. Das lässt der wilde Gorilla natürlich nicht auf sich sitzen und denkt zuerst an Diebstahl, Einbruch und dann an Entführung. Glücklicherweise findet Donkey Kong eine alte Bekannte unter den Gästen. Er schnappt sich Pauline und flieht schnurstracks mit ihr in den Themenpark. Mario zeigt kein Zögern und stellt sich wieder einmal als Retter in der Not zur Verfügung. Doch diesmal will er sich nicht selbst die Hände schmutzig machen, da ihm seine Abenteuer aus Super Mario Galaxy doch sehr geschlaucht haben. Er zieht seine kleinen aufziehbaren Mario-Roboter aus der Tasche und hetzt sie Donkey Kong auf den Leib.
 
 
Und schon seid ihr mitten im Spiel. Durch acht verschiedene Welten müsst ihr euch in jeweils acht unterschiedlichen Levels mit logischem und vorrausschauendem Denken durchschlagen. Eure Aufgabe besteht darin per Stylus Brücken zu bauen oder Gegenstände zu verschieben, um die kleinen Mini-Marios durch die Gegend zu lotsen und zum Ausgang des Levels zu führen. Der Clou dabei ist, dass die Mini-Marios nicht stehen bleiben wenn sie einmal gestartet wurden. Laufen sie gegen ein Hindernis, machen sie kehrt und laufen weiter. Wird ein Mini-Mario zerstört, ist der Level leider verloren und eine Wiederholung steht an. Jede Welt wird dabei von einem bestimmten Thema begleitet und legt am Anfang seinen Fokus auf ganz spezielle Hilfsmittel. So hantiert ihr in der ersten Welt ausschliesslich mit Brücken herum um die Mini-Marios vor dem Absturz in die Tiefe zu bewahren. In den späteren Welten folgen dann Leitern, Sprungbretter und so weiter. Zum Schluss werden diese Items dann kombiniert eingesetzt. Dabei gilt es zu beachten, dass jedes dieser Gegenstände nur begrenzt einsetzbar ist, aber dafür recycelt werden kann. Nachdem die jeweils acht Levels einer Welt bestanden wurden, wartet ein Bosskampf gegen Donkey Kong auf euch. Hier wird das gute alte Original zitiert, was bedeutet, dass ihr über Leitern und Brücken nach oben klettern müsst, um den Gegenstände werfenden armen Donkey Kong mit Sprengstoff und Stromschlägen zu malträtieren. Ist dieser besiegt, schnappt sich der wilde Affe seine Geisel Pauline und flieht in die nächste Welt.
Motiviert wird der Spieler durch die Möglichkeit spezielle Level freizuspielen indem man Karten sammelt und Highscores knackt, um Goldpokale zu erhalten. Alleine diese Aspekte bringen auch den Schwierigkeitsgrad zumindest ein wenig nach oben, denn hier liegt leider der Schwachpunkt im Leveldesign. Etwa zwei Drittel der knapp einhundert Level sind leicht und ohne großes Probieren zu bewältigen. Ausschliesslich die Bonusmöglichkeiten die schnelle Zeiten und das Sammeln aller Münzen in einem Level voraussetzen, bringen ein wenig Reiz in die Geschichte. Wirklich kniffelig sind nur die zwei letzten Welten und die freispielbaren Bonuslevels.
 
 
Grafisch wird hier kein Meilenstein gesetzt, allerdings ist das knuffige Design der Mario-Spiele ja auch nicht das Schlechteste. Die verschiedenen Themen der unterschiedlichen Welten werden gut rübergebracht und mit dem comicartigen Zwischensequenzen schön verknüpft. Die Hintergründe sind schlicht gehalten und strotzen nicht zwingend durch innovative Ideen. Animationen sind reichlich vorhanden, aber recht eintönig umgesetzt. Über den Sound gibt es eigentlich auch keine zwei Meinungen. Die Geräuschkulisse sollte jedem Liebhaber der Mario-Spiele bekannt sein, gleiches gilt für den Soundtrack. Hier werden verschiedene Stücke aus Marios Abenteuern ein wenig neu gemixt dargebracht und laufen in einem dezenten Hintergrunddudeln ohne groß die Konzentration zu stören. Kein Hexenwerk also was Nintendo hier auf die Beine gestellt hat, aber auch keine wirklich atemberaubende Neuerung.
Am Ende bleibt da noch der Leveleditor. Inzwischen gehört es ja schon zum guten Ton in einem Spiel auch gleich einen Editor mit einzubauen. Was bei vielen Spielen oft seltsam anmutet ist bei "Aufruhr im Miniland" nicht zwingend falsch. Die Idee dahinter, dass der Spieler sich erst seine Items freispielen muss um diese im Editor verwenden zu dürfen ist sogar sehr gut, denn so macht man sich gleichzeitig auch mit deren Funktion und Gebrauchsweise vertraut. Allerdings ist ein Editor wie bei so vielen seines Gleichen nur ein Tool für echte Fans des Spiels. Da jedes Level ein Rätsel darstellt was gelöst werden will, benötigt man also jemanden der sich an den selbstkreierten Kunstwerken probiert. Hier bietet Nintendo auch gleich eine passende Lösung an, denn die Levels können per WiFi auf einen anderen DS übertragen werden. So können sich die Spieler aus aller Welt echte Knackwürste bauen und gegenseitig lösen und bewerten lassen. Nintendo bietet sogar spezielle Wettbewerbe an, in denen mit begrenzten Mitteln interessante Level gebaut werden sollen, über die die Community dann abstimmt. Die Benutzung des Editors ist zudem kinderleicht und erlaubt es dem Spieler jederzeit sein eigenes Design zu testen. Mit viel Kreativität kann hier eine Menge auf die Beine gestellt werden, aber wie bereits erwähnt ist das eher etwas für die richtigen Fans.
 
 
Positiv:
 
- Förderung des vorrausschauenden Denkens und der Kreativität
- nostalgische Bosskämpfe
- handlicher und leicht bedienbarer Editor
- bequemes Levelsharing über WiFi
 
Negativ:
 
- über lange Strecken eher leichter Schwierigkeitsgrad
- laue aufgewärmte Story
- kein wirklicher Fortschritt in grafischer und akustischer Präsentation
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
KingK
Verzeiht uns die leicht ironische Erzählung der Story, aber wir haben versucht dem ganzen Handlungsrahmen einen für Nintendo untypischen Erzählstil zu geben. Dieser Anflug von Kreativität unsererseits mag damit zusammen hängen, dass Entführungsgeschichten bei Nintendo inzwischen ein wenig ausgekaut und ausgespuckt erscheinen mögen. Natürlich sind diese Erzählungen Kult, aber auf Dauer und über Dekaden hinweg gesehen inzwischen ein wenig unerträglich. Interessant vermag zu erscheinen, dass Pauline aus dem Nichts wieder erscheint und ebenfalls eher zum Kultstatus beitragen soll, als eine sinnvolle Geschichte rüberzubringen. Aber gut, Nintendo pflegt sein Image weil es funktioniert. Was bei „Aufruhr im Miniland“ allerdings nicht so richtig funktionieren will ist der Schwierigkeitsgrad, der sich über weite Strecken sehr zurück hält. Zwei Drittel des Spiels sind daher ein wenig langatmig und hält den Spieler nur aufgrund der Bonusitems bei der Stange. Das Gameplay an sich erinnert ein wenig an das gute alte „Lemmings“, da die Mini-Marios auch hier mehr oder weniger unaufhaltsam ihren Weg beschreiten und vom Spieler schnelles Handeln und vorrausschauendes Denken erfordern. Mit Hilfsmitteln werden die Wege präpariert und Gegner blockiert oder umgangen. Am Ende jeder Welt erwartet den Spieler ein stylischer Bosskampf, der an das Original erinnert. Grafisch greift das Spiel nicht wirklich in die Kreativkiste und bleibt somit beim Altbewährten, was natürlich nicht falsch ist, doch so fehlt dem Spiel einfach der innovative Touch. Gleiches gilt auch für die Akustik. Mit bekannten Geräuschen und Musikstücken wird jeder Mario-Fan vorbildlich unterhalten, aber neu ist das Ganze wirklich nicht. Der Leveleditor ist in der Handhabung kinderleicht, weiß aber erst dann zu überzeugen wenn man die WiFi Funktion nutzt um online seine eigenen Kreationen zu präsentieren und andere Kunstwerke downloadet.
Zum Schluss bleibt eigentlich nur festzustellen, dass "Aufruhr im Miniland" eine gesunde Portion Mario, gemischt mit Rätselspass darstellt, der aber leider ein wenig zu lasch gewürzt wurde. Der Versuch hier eine aufgewärmte Mario-Reihe neu zu beleben kann man somit eher als fehlgeschlagen betrachten.

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