The Shoot Review
Endlich ist die PS3 dank PlayStation Move auch im Besitz einer hochwertigen Bewegunssteuerung. Mit dieser wird eure Bewegung in alle Richtungen sehr präzise erfasst und ermöglicht euch virtuell den Golfschläger zu schwingen, einen punktgenauen Schlag auszuführen oder aber auch eine Frisbee im richtigen Winkel zu werfen. Aber nicht immer ist eine komplexe Steuerungseingabe erforderlich um Spaß zu haben. Das jedenfalls will uns The Shoot beweisen...
Railshooter: Klappe die Erste
Move bringt uns auf der PlayStation 3 nicht nur Bewegung ins Spiel, sondern bildet auch ein ideales Sprungbrett für jegliche Art der Railshooter. Ähnlich wie auf der Wii, sind nun keine zusätzlichen Hardwareaustattungen nötig, um diese Art der Arcade-Spiele auch daheim erleben zu können. Neben Time Crisis Razing Storm, haben wir mit The Shoot jetzt bereits zwei Spiele dieser Zunft auf der PS3 zur Auswahl. Mit Letzterem haben wir nun einige Spielstunden verbracht und verraten euch, was dahinter steckt.
Die Spielmechanik eines Railshooters muss nicht lange erklärt werden und doch gibt es einige Ideen der Entwickler, die The Shoot einzigartig machen sollen. Den Weg, den das Team des Cohort Studios eingeschlagen hat, lässt sich als familienfreundliche Unterhaltung bezeichnen, schließlich befindet man sich auf einem Filmset und ballert munter Pappfiguren um. Man selbst übernimmt die Rolle eines Schauspielers, der im Karriere-Modus eine möglichst spektakuläre Show hinlegen muss, um nicht nur dem Regisseur zu gefallen, sondern entsprechend sein Honorar aufzubessern. Als Kulisse für dieses Unterfangen halten fünf Level her, die jeweils aus vier Takes bestehen. Den Einstieg bildet ein klassischer Western, ehe es in der Gegenwart zum Kampf gegen eine Invasion von Roboterwesen geht, bis man sich schließlich in einer Art Film-Noir Krimi zu schaffen macht. Die finalen Sets bilden dann noch ein Unterwasser-Abenteuer und ein Horrorlevel, in dem man den Kampf gegen Untote aufnehmen darf. Innerhalb des Karriere-Modus gibt es, wie es eben für ein Railshooter üblich ist, keinerlei Bewegungsfreiheiten. Der Weg verläuft wie auf Schienen und es gilt einzig und allein die aufkommenden Gegner mit präzisen Schüssen über den Haufen zu schießen.
Die Magie und Motivation hinter einem solch einfachen Steuerungskonzepts liegt natürlich in der vom Spieler geforderten Perfektion. Das heißt, den höchsten Punktestand erzielt man in dem man möglichst viele Trefferreihen erzielt. Geht kein Schuss daneben, so steigert sich der Punktemultiplikator und eure Highscorejagd entwickelt sich entsprechend erfolgreicher. Doch auch kleinere Ideen der Entwickler haben es in das Spielkonzept geschafft, so dass man von etwas mehr Abwechslung im Gameplay sprechen kann. Die Umgebungen, die sehr liebevoll gestalten sind und den Flair eines Filmsets versprühen, sind interaktiv. Man findet Bonusgegenstände, Kisten und auch Zündkörper, die man in die Luft jagen kann. Dadurch kann man nicht nur die Umgebung, sondern auch ganze Gegnergruppen, auch zur Freude des Regisseurs, dem Erdboden gleich machen. Die Reaktion des Regisseurs muss man übrigens ständig im Auge behalten, denn schließlich ist es ihm möglich, bei Nichtgefallen eurer Darbietung, den ganzen Dreh abzubrechen, was wiederum einem Game Over gleichkommt.
Railshooter: Klappe die Zweite
Die angesprochene Abwechslung können wir aber noch an weiteren Features ausmachen. Auf den Filmsets warten nicht nur die einfachen Pappgegner auf euch, sondern zwischendrin kommt es auch immer wieder zu Bosskämpfen. Hier ist es nur in den seltensten Fällen mit einfachem Draufballern getan. Ein wenig (wenn auch nicht zu viel) Taktik ist schon erforderlich. Mit Hilfe des PlayStation Move Controllers ist man in der Lage den Angriffen der Gegner auszuweichen oder auch in Deckung zu gehen, was insgesamt recht sauber funktioniert. Überhaupt lässt sich Move sehr einfach im Starbildschirm kalibrieren und funktioniert tadellos in diesem Spiel.
Die fünf Filmsets sind innerhalb weniger Stunden (für den ersten Anlauf ungefähr drei Stunden) absolviert, weshalb für den Singleplayer einzig die Highscore-Jagd noch motivieren mag. Um auch hier eine gute Figur zu machen, sollte man sich spätestens jetzt mit dem Power-Up System hinter The Shoot beschäftigen. Für erfolgreiche Trefferreihen erhält man Power-Ups, die nicht nur den zu drehenden Film spannender machen, sondern euch beim Hochtreiben des Multiplikators sehr behilflich sind. Das erste Power-Up trägt den Namen Show-Motion, und ermöglicht euch für 15 Sekunden die Zeit zu verlangsamen, sodass man die Ziele gemütlich abgeschossen werden können. Zum Aktivieren der Show-Motion muss man sich, mit dem Move-Controller in der Hand, einmal drehen. Couchpotatoes hingegen bevorzugen eine Art Lassobewegung, die den selben Effekt auslöst. Mit Hilfe des Power-Ups Druckwelle, kann man alle auf dem Bildschirm befindlichen Gegner umhauen, während der Kugelhagel es euch ermöglicht ohne Rücksicht auf Verluste (beziehungsweise auf Verlust des Multiplikators) in die Menge zu schiessen. Die Aktivierung der beiden Power-Ups ist simpel, denn es ist lediglich erforderlich in der einen Variante auf den Boden und in der anderen Richtung Decke zu schiessen.
Railshooter: Klappe die Dritte
Neben dem Karriere-Modus offenbaren sich im Hauptmenü noch weitere Optionen, wie beispielsweise das Spiel mit einem zweiten menschlichen Mitspieler. Am Grundkonzept des Spiels ändert sich in dieser Variante zwar nichts, aber das Spielen mit Freunden ist schon deutlich lustiger. Des weiteren findet man noch fünf Herausforderungen vor, die zunächst im Singleplayer freigeschaltet werden müssen und den Punkteangriff, bei dem man sich voll auf die Highscorejagd konzentrieren und seine Ergebnisse weltweit im PlayStation Network vergleichen kann.
The Shoot ist in jeglicher Hinsicht simpel, aber auch solide. Die Grafik ist sauber und richtet sich durch seinen Comiclook an eine Familienzielgruppe. Auch die Gestaltung der fünf Filmsets ist gelungen und fasst die jeweiligen Thematiken recht schön auf. Außerdem bekommen wir eine passable Filmmusik und deutschen Kommentar zu hören, auch wenn der Regisseur mit seinen ständig wiederholenden Kommentare nach recht kurzer Zeit anfängt zu nerven. Aber das scheint nun einmal sein Job zu sein...
Positiv:
+ tadellose Move-Steuerung
+ abwecheslungsreiche Sets
+ einfacher Einstieg
+ familienfreundliche Unterhaltung
Negativ:
- der Karriere-Modus ist innerhalb weniger Stunden durch
- lange Ladezeiten beim Start eines Spiels
- keine hohe Motivation