FIFA 11 - Review

FIFA 11

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Review
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"Der perfekte Fußballer hat den Oberkörper eines Ringers und die Fußsohlen einer Ballerina"
 
Es war also wieder soweit! In den Tagen in denen der Release eines heiß ersehnten Spieles näher rückt, werden die Fans immer verrückter und der Hasser immer grimmiger. FIFA ist wohl eines dieser Spiele die die Gamernation nicht nur aufgrund des unglaublichen Erfolgs jährlich spaltet, sondern zusätzlich immer wieder Konkurrenzprodukte in die Schranken weisen muss, um auch im neuen Jahr wieder der Klassenprimus zu werden. Nun, soviel können wir bereits verraten, wer einen Blick auf die Verkaufszahlen geworfen hat, bemerkte wohl, dass in diesem Jahr wieder alle Rekorde gesprengt wurden. Der Hype um die derzeit beherrschende Fußballsimulation war in diesem Jahr bemerkenswert und viele Händler gaben dem Bitten und Betteln der Fans nach und verkauften das Spiel schon vor dem eigentlichen Release. Doch was ist der Grund für diesen inzwischen fast wahnwitzig anmutenden Kult um die FIFA-Reihe? Fussball ist und bleibt der Sport Nummer Eins in Deutschland und den meisten Ländern dieser Welt. Gerade die Weltmeistschaft hat dieses Jahr wieder aufgezeigt, dass selbst in den verstecktesten Ecken der Welt diesem Sport gefrönt wird. Zusätzlich rührte EA Sports wieder einmal kräftig die Werbetrommel um auch den letzten Gelegenheitsspieler den Mund wässrig zu machen. Mit Stars wie Kaka, Özil und Co. wurden für viel Geld umfangreiche Werbespots gedreht. Die Erwartungen bei den Fans stieg ins Unermessliche, auch weil zwischen dem Vorgänger FIFA 10 noch die WM-Ausgabe erschien, die eine Menge vielversprechende Verbesserungen bereit hielt. Die Frage ist also klar: Lohnt sich der erneute Kauf und hat EA Sports es geschafft ihre Reihe auf einen neuen Level zu heben? Werfen wir also mal einen Blick drauf.
 
 
Optik und Akustik
 
Keine Angst, der Rasen ist grün geblieben und der Ball sieht immer noch rund aus. Die Screenshots und Werbefotos rücken bekanntlich das Spiel immer in das bestmögliche Licht ohne dem möglichen Käufer seine wahre Natur zu offenbaren. Dabei ist doch ehrlicher manchmal besser, denn es hat den Vorteil das die Enttäuschung dann ein wenig geringer ausfällt. Aber zunächst von vorn. Wenn wir im Vorspann den recht gut gerenderten Fußballspieler Kaka in das Stadion einlaufen sieht, wünscht man sich insgeheim dass so die Spielgrafik aussehen würde, doch dieser Illusion geben sich sicherlich die wenigsten hin. Betreten wir nun die Arena und betätigen zum ersten Mal den Startknopf sieht der erfahrene FIFA Spieler die drastisch entschlackte Menüführung. Irgendwie ist noch alles vorhanden, aber irgendwie finden wir auch alles viel schneller. Das Hauptmenü ist gerade einmal in fünf Kategorien aufgeteilt, was gegenüber der alten Version schon fast wie eine Demo wirkt. Viele Spielvarianten wurden entweder aufgrund ihrer Unbeliebtheit weggelassen oder einfach in einfachere Strukturen verpackt. Unter "Anstoss" finden wir die mehr oder weniger schnellen Spiele für Zwischendurch, das auch "Be a Pro" und das neue "Be a Goalkeeper" (später mehr dazu) beinhaltet. Als nächstes wäre da der Punkt "Spielmodi" welcher alle Offlinevarianten wie den Karriere- und Turniermodus, sowie den Lounge-Modus enthält. Unter dem Menüpunkt "Xbox Live" ist alles aufgeführt was mit Onlinegaming zu tun hat und unter "Virtual Pro" befindet sich alles zum Thema eigener Spieler, inklusive Online-Clubs. Desweiteren gibt es dann noch "Mein FIFA 11" der alle Spieloptionen beinhaltet. Tja, und das war es auch schon. Alle detaillierteren Menüs befinden sich in den Unterkategorien, welche sinnvoll und nachvollziehbar angeordnet wurden. Das Design wurde ebenfalls neu aufgepeppt und wirkt nun homogener mit dem Hintergrund. Die Übergänge wurden in einen schwimmenden Effekt untergebracht, der eigentlich nur aufgrund der Ladezeiten ins Stocken gerät. Die Arena, in der ihr wie bereits zu FIFA 09 mit einem Spieler eurer Wahl herumlaufen und tricksen könnt, oder einfach ein paar Torschussübungen macht, ist unverändert geblieben. Die Kulissen sind identisch mit FIFA 10 und nur die afrikanische Trainingslagerkulisse aus FIFA WM 2010 ist hinzugefügt worden. Trainingsspiele und Standardsituationen ausführen ist weiterhin geblieben.
Doch was ist nun mit der doch so wichtigen grafischen Darstellung der Umgebung und der Optik der Spieler? Wir wollen ehrlich sein, der Fortschritt ist leider nur bedingt feststellbar. EA Sports hat dieses Jahr weniger das Hauptaugenmerk auf die Darstellung der Spieler gerichtet, sondern weiter an der Perfektionierung der Bewegungsanimationen gefeilt. Aufgrund der veränderten Strukturen im Gameplay, auf die wir später noch genauer eingehen, war dies auch nötig, da man schnell feststellt, dass Zweikämpfe und Schusstechniken nun einfach realistischer ablaufen können. Die Spieler auf dem Platz zeigen nun nicht nur am Ball ihre Lebendigkeit, sondern auch bei ruhenden Situationen kann man den Körpereinsatz beim Positionieren beobachten. Der konditionelle Zustand bildet sich jetzt noch deutlicher ab als früher und auch Dehnübungen vorm Anstoss, oder das humpeln bei Verletzungen versetzen die Szenerie mit viel Leben. Zusätzlich sind flüssige Übergänge zwischen Spielszenen und Animationen integriert worden, was besonders bei Jubelszenen auffällt, denn hier gibt es nun keine simplen Cutszenen mehr, sondern die Spieler reagieren aufeinander. Nur Auswechslungen sind leider unverändert und mit den gleichen filmischen Animationen unterlegt wie in den letzten Jahren. Doch nun zur Grafik an sich. Die Verbesserungen zum Vorjahr sind nicht übersehbar, der erhoffte Quantensprung bleibt aber aus. Viele Spielergesichter wurden zwar verbessert, einen richtigen Identifikationswert gibt es aber leider nur bei den bekanntesten Spielern. Spieler aus der zweiten Reihe sind eher dürftig an ihre Originale angelehnt und auch die Mimik ist und bleibt ein großes Manko. Die Modellierung der Körper an sich sind nur geringfügig verbessert worden und bietet leider keinen Platz für großes Staunen. Das Gleiche trifft leider auch auf die Rasenfläche zu. Zwar ist gegenüber dem Vorgänger das matte Grün nun kräftiger dargestellt, trotzdem bleiben die Texturen matschig und verschwommen. Besonders bei Rasen mit Erdelementen oder Schneeflächen fällt dies auf. Der Umfang der Stadien wurde erneut erweitert, an der Qualität wurde aber nur geringfügig gearbeitet. Auch die häufig kritisierten Zuschauer sind leider weiterhin keine grosse Augenweide. Verbessert wurde aber die Peripherie, welche nun endlich Ersatzbänke und Fotografen enthält. Bei diversen Arenen kann man außerdem Kulissen außerhalb des Stadions bewundern, welche doch recht stimmig wirken und gut aussehen.
 
 
Mit dem Übergang zu Bewertung der Akustik kommen wir unweigerlich auf ein Reizthema zu sprechen, den Kommentatoren. Nach jahrelanger Kritik durch die Fans endlich neue Kommentare einzufügen, fasste sich EA Sports ein Herz und setzte die bis dahin als fähig geltenden Sebastian Hellmann und Tom Bayer ab und ersetzte sie durch die aus Funk und Fernsehen bekannten Manni Breuckmann und Jörg Buschmann. Das Ergebnis ist gelinde gesagt ein Flop. Dass das nicht alleine an den beiden Sprechern liegt sollte hier erwähnt werden, denn die Beiden sind erfahrene Leute auf diesem Gebiet, doch die einstudierten Sätze und Phrasen sind leider mangelhaft. Ausserdem hat EA hier leider beim Einspielen der Sätze gepatzt und so kommen Bewertungen von Szenen zu spät oder Traumtore werden als Abstauber tituliert. Wer nun den Drang verspürt eine andere Sprachoption zu wählen wird leider nur auf Italienisch und Ungarisch ausweichen können. Wer andere Sprachen verwenden will muss diese "überraschenderweise" kostenpflichtig downloaden. Die Geräuschkulisse im Stadion ist gegenüber dem Vorgänger endlich verbessert worden. Die Zuschauer gehen nun bei Angriffen und Kontern richtig mit, klatschen Beifall bei guten Abschlüssen und pfeifen auch mal Spieler aus die durch misslungene Spielszenen auffallen. Alles das wird nun in einem kräftigen Surround mit diversen Nebengeräuschen auf die Speaker gebracht und der Bass wummert beim Trommeln der Fanorchester. Kenner werden hier vielleicht bemerken dass einige Tonspuren aus der WM-Version übernommen wurden. Wem das alles nicht reicht erwartet nun ein neues fantastisches Feature. Zum ersten Mal besteht nun die Möglichkeit eigene Fangesänge und Musikstücke für Einlauf- und Torfanfaren in das Spiel zu implementieren. Ihr wollt "Weiße Tulpen aus Amsterdam" hören wenn Arjen Robben wieder einmal ein Tor geschossen hat? Kein Problem! Über eine selbst erstellte Wiedergabeliste könnt ihr nun für jedes Team oder Spieler eigene Hymnen erstellen. Ein weiterer ganz großer Pluspunkt ist auch dieses Jahr die Auswahl der Songs für den EA Trax – Soundtrack. Die wenigsten Songs sind dem durchschnittlichen Hörer bekannt, fühlen sich aber gut an und bringen Ohrwurmqualitäten. Sicherlich ist Musik immer wieder eine Geschmackssache, aber bei diesem Umfang und Abwechslungsreichtum der diesjährigen Auswahl sollte für jeden Spieler ein Lieblingssong dabei sein. Wer bestimmte Lieder überhaupt nicht ausstehen kann, kann diese ohne Probleme aus der Rotation entfernen und muss sie nie wieder hören.
 
 
Gameplay und Steuerung
 
EA Sports ist sich natürlich bewusst, dass viele Fans der Serie einige Dinge zu bemängeln haben und auch FIFA 10 machte da keine Ausnahme. Die Frage war also, was wurde verbessert und wie wurden die angepriesenen Neuerungen umgesetzt. Schauen wir zunächst einmal auf die neuen Features. Die am meisten beworbenen Innovationen heißen Personality+ und "Be a Goalkeeper". Mit Personality+ wurden den Spielern Spezialattribute verpasst, die sich mit den individuellen Fähigkeiten der Originale gleichen. Zum Beispiel hat das Kopfballmonster Miroslav Klose die Fähigkeit "Lufthoheit" oder Mesut Özil besitzt das Attribut "Spielmacher". Manche Spieler wie Edin Dzeko oder Christiano Ronaldo haben eine ganze Reihe dieser Fähigkeiten und diese sind nicht nur zur Schau da, sondern wirken sich tatsächlich effektiv auf das Verhalten der Spieler aus. Stellungsspiel, Zweikampfverhalten, Passen und Abschluss sind bemerkenswert besser, gegenüber Spielern ohne diese Fähigkeiten. Mit Personality+ lassen sich also tatsächlich individuelle Spieler abbilden die einer Fußballsimulation gerecht werden. Das zweite neue Feature ist die Möglichkeit nun endlich auch den Torwart zu spielen. Eine Option die so noch nie umgesetzt wurde, denn dieser beschränkte sich in der Regel nur auf Abschläge oder Abwürfe. Nun aber bekommt der Spieler die Gelegenheit zu Hechten, Fausten und Pässe abzufangen. Überraschend gut ist dabei die Steuerung umgesetzt. Mit automatischer Positionierung wird dem Neuling erst einmal viel Arbeit abgenommen, damit sich dieser zunächst voll auf die Paraden mit den rechten Analogstick konzentrieren kann. Erst nach dieser Eingewöhnungszeit beginnt man vorsichtig mit dem Herauslaufen und der Faustabwehr um gefährliche Eins-gegen-Eins Situationen zu vermeiden. Mag der Beginn aufgrund fehlender Erfahrung zunächst frustrierend sein, macht es im späteren Verlauf unheimlich viel Spass den gegnerischen Stürmer zu ärgern.
Nun kommen wir aber zu den Verbesserungen und da standen bei vielen Fans die Torwart-KI und das Abwehrverhalten an oberster Stelle. Das schien auch bei EA-Sports der Fall gewesen zu sein, denn hier gab es endlich den wichtigen Schritt nach vorn. Dieser scheint so groß zu sein, dass einige Spieler vom dadurch angehobenen Schwierigkeitsgrad überrascht wurden. Das Überlupfen des Torwarts ist so ohne weiteres nun nicht mehr möglich, denn das stupide Herauslaufen wurde unterbunden und der Keeper wartet nun bis zum entscheidenden Moment. Die Abwehr versteht es nun endlich kompakt zu verschieben und schließt so die großen Lücken bei Steilpässen. Das Zweikampfverhalten wurde stark verbessert und so gibt es aufgrund des optimierten Stellungsspiels nicht mehr so viele Möglichkeiten einfach am Gegner vorbeizudribbeln. Da die Tacklings wie bereits oben erwähnt auch ohne Ball geführt werden, lebt das Spiel jetzt mehr vom Verschieben und Rochieren. Das bloße Abwarten bringt gegen stämmige Innenverteidiger nichts mehr. Aber auch in der Offensive war man scheinbar nicht untätig. Das Passverhalten wurde verfeinert und der Spieler kann Steilpässe und Flanken mit viel Gefühl dosieren. Um mehr Simulationslastigkeit ins Spiel zu bringen wurde die Fehlpassquote erhöht, was zwar ein wenig Frust beim Spieler erzeugt, dem Spiel aber gut tut da nun mehr Filigranarbeit abverlangt wird. Das bloße Ping-Pong aus FIFA 10 ist ohne die entsprechenden fähigen Spieler auf dem Platz nicht mehr umsetzbar. Hohe Pässe haben an Effektivität gewonnen, da diese nun präziser geschlagen werden können und der Spieler den Bällen endlich mal entgegen kommt. Kopfbälle sind einfacher zu handhaben und der Spieler ist so in der Lage mehr Druck hinter die Bälle zu bringen. Die Ballphysik wurde jetzt nicht spürbar verbessert, ist aber weiterhin auf einem ansehnlichen Niveau. Flugeigenschaften und Wetterlagen wirken sich realistisch aus und machen an und für sich keine Kapriolen.
 
 
EA Sports hat FIFA 11 in drei Spielkategorien aufgeteilt. Teil Eins ist das "Schnelle Spiel", auf den über "Anstoss" entweder ein schnelles Freundschaftsspiel ausgetragen oder als einzelner Spieler auf dem Feld agiert werden kann. Teil Zwei ist die Kategorie "Kampagne", in der es möglich ist längere fortfolgende Spielserien zu bestreiten. Hier finden wir neben den gewöhnlichen Turnieren auch den neuen Karrieremodus. Dort können wir entscheiden ob wir als gewöhnlicher Spieler, Spielertrainer oder gar als Manager in Erscheinung treten wollen. Auf den ersten Blick hat man das Gefühl hier einige Optionen zu haben, doch das ist leider ein Trugschluss. Der einzige Unterschied zwischen den Auswahlen ist der Umfang des Einflusses innerhalb des Vereins. Als Manager hat der Spieler die Macht über Transfers, Verträge, Aufstellung und das Spiel selbst. Als Spielertrainer steht es einem nur zu die Aufstellung zu bestimmen und gegebenenfalls selbst zu spielen. Als bloßer Feldspieler bleibt nur das Letztere übrig. In allen drei Varianten bleibt es dem Spieler überlassen selbst ins Spielgeschehen einzugreifen oder dies simulieren zu lassen. Ein wenig mager ist das schon, denn gerade als Manager hat man sich schon ein wenig mehr gewünscht. Alles läuft in den drei Optionen gleich ab. Nach einem Spiel wird der Spieler bewertet. Entweder steigt man in der Gunst des Vereins oder eben nicht. Am Ende der Saison werden dann die Konsequenzen gezogen und wir dürfen uns gegebenenfalls über eine Gehaltserhöhung freuen oder lukrative Angebote wahrnehmen, oder man sucht sich halt einen neuen Arbeitgeber. Dies läuft allerdings seltsam willkürlich ab. Ein Beispiel: Die Torwartkarriere bei Rubin Kasan läuft schlecht. Der Protagonist fliegt aus dem Kader und muss am Ende der Saison einen neuen Verein suchen. Die Angebote kommen dann auf einmal von Real Madrid oder Arsenal London. Aber auch den umgekehrten Fall gibt es. Als Kapitän des spanischen Überraschungsmeisters CD Teneriffa bekommt man Angebote von Bray Wanderers oder VFL Osnabrück. Das ist nicht nur unverständlich sondern auch lächerlich. Zu dieser eher schwachen Vorstellung gesellt sich dann auch noch ein Bugproblem das auf unterschiedlichste Art und Weise in Erscheinung tritt. Am häufigsten zerschießen sich scheinbar einfach die gespeicherten Spielstände, welche sich danach nicht mehr laden lassen. Ein Patch muss hier dringend Abhilfe schaffen um wenigstens teilweise die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Die dritte Spielkategorie ist der Virtual Pro. Das in FIFA 10 eingeführte RPG ist nicht nur sehr beliebt sondern war eine echte Innovation. In Kombination mit dem sogenannten Game Face – Feature kann der Spieler seinen eigenen Avatar basteln und ihn aufs Feld führen. Mit einem Trainingshandbuch von satten 400 Aufgaben kann der Spieler bei dessen Erfüllung seine Attribute verbessern und so einen Spitzenspieler schaffen. Zusätzlich darf er sich ganz im Sinne von Personality+ Eigenschaften aneignen, die so einen einzigartigen Spielstil schaffen. Erneut werden alle Positionen auf dem Platz abgedeckt. Neu sind die Torwartaufgaben und diverse Vorgaben in der Arena. Der Reiz all diese Dinge erfüllen zu wollen, motiviert wie bereits letztes Jahr aufs Neue.
 
 
Multiplayer
 
Ob man es glauben mag oder nicht, aber die echten Stärken von FIFA entfalten sich erst online. Um so überraschender mag es sein, dass weniger als die Hälfte aller FIFA-Käufer nur offline spielen. Dabei verpassen sie die unglaublich spannenden Ranglistenspiele in denen man immer einen ebenbürtigen Gegner findet, egal wie gut der Spieler am Controller ist. Aber auch das Teamwork welches dank nun spielbaren Torhüters mit einem echten 11 gegen 11 ausgetragen werden kann, bringt Spielfreude pur. Natürlich ist die Koordination und die Disziplin nicht einfach zu bewerkstelligen, doch da hilft wohl die absolute Trumpfkarte des Online-Teamworks. Dieser heißt nämlich Pro Clubs und ermöglicht es einem Spielerverbund mit seinen Virtual Pros einen eigenen Club zu gründen und dort Ranglistenspiele durchzuführen. Formt sich hier eine eingespielte Gemeinde steigt der Spielspass und die Motivation fasst ins Unermessliche. Jeder hat seine Positionen und einer spielt die restlichen Spieler. Dies ermöglicht Spielzüge die mit der KI gar nicht machbar wären. EA Sports hat gegenüber dem Vorgänger viele Dinge besser gemacht. Pro Clubs lässt sich nun endlich bereits mit zwei Teilnehmern spielen. Ranglisten wurden in die bereits bekannten Punkteranglisten und Ligaranglisten unterteilt. Der Unterschied ist, dass Ligaranglisten ausschliesslich Siege, Unentschieden und Niederlagen werten, welche sich in Tabellen wiederspiegeln. Diese werden aber am Ende jeden Monats zurückgesetzt. Die Punkteranglisten ermitteln nach jeden Spiel Leistungspunkte die das Punktekonto positiv oder negativ belasten können. Dieses Punktekonto bleibt dauerhaft bestehen und mit dem Ansteigen des Levels erhöht sich das Ansehen des Clubs, welches in Sterne wiedergegeben wird. Ausserdem schalten sich neue und größere Stadien frei, in denen der Verein seine Spiele bestreiten kann. Spielt ihr also gegen einen Pro Club in einer riesigen Arena wisst ihr genau dass hier ein echter Brocken auf euch wartet. Wer weniger Lust auf diesen Umfang hat kann natürlich ohne Weiteres in Spiel-Lobbies gehen und dort spezielle Kategorien suchen wie 2vs2 oder spezielle Mannschaftsduelle. In der Regel wird man da immer fündig.
Leider wird derzeit das Online-Spielvergnügen aber noch schwer von instabilen Servern geplagt, was EA Sports derzeit noch zu schaffen macht. Lags und unerwünschte Spielabbrüche sind die Folge und das frustriert die Spielergemeinde leider sehr. Derzeit liegen aber die Hoffnungen auf einen kommenden Patch.
 
 
Positiv
 
- entschlackte und viel übersichtlichere Menüführung
- erweiterte und verbesserte Bewegungsanimationen der Spieler
- deutlich verbesserte Geräuschkulisse
- eigene Fangesänge und Hymnen einfügbar
- Personality+ sehr gut umgesetzt
- realistischeres Stellungsspiel und Passverhalten
- Torwart-KI nun auf einem guten Niveau
- endlich selber Torwart sein
- Pro Clubs ist zur echten Bereicherung geworden
 
 
Negativ
 
- kaum bis keinen Fortschritt bei der Spielermodellierung
- matschige Rasentexturen
- völlig verunglückte deutsche Kommentare
- neuer Karrieremodus ideenlos, eintönig und verbugt
- zur Zeit noch online schwere Lags und Spielabbrüche zu vermelden
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
KingK
Warum FIFA 11 eine 13 verdient hat? Diese Frage lässt sich erneut mit den gleichen Argumenten beantworten wie letztes Jahr. Das Gesamtpaket ist einfach komplett. Alle grafischen und spielerischen Komponenten haben ihre Höhen und Tiefen, spielen aber in der Champions League. FIFA 11 ist nicht nur ein Update wie viele zu glauben wissen. FIFA 11 ist in erster Linie eine stetig innovative Fundgrube, bei denen sich die Konkurrenzprodukte einiges abschauen können. Dabei haben wir die berühmte Lizenzkelle gar nicht mehr großartig hervorgehoben, da dies erschreckenderweise schon fast selbstverständlich ist, obwohl es unbestreitbar eine Tatsache bleibt, dass genau dieser Punkt bei vielen der Kaufgrund zu sein scheint. Doch das wirkt leider oberflächlich und ist in unseren Augen gar nicht der ausschlaggebende Punkt für diese Wertung. EA Sports hat es auch in diesem Jahr geschafft nicht nur den eingefleischten Fans viele neue Features und Optionen zu bieten, sondern spricht auch damit den Gelegenheitskäufer an. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, was mit diversen Punkten wie Kommentare, Karrieremodus und Serverstabilität in Erscheinung tritt, doch sollten wir uns nicht dem Glauben hingeben jemals ein perfektes FIFA zu erleben. Es ist auch eine Frage von Erfahrungswerten und des Probierens, denn nur so kann eine Entwicklung stattfinden die uns immer wieder aufs Neue fordert. Das Ergebnis spiegelt sich dann in FIFA 12 wieder, aber das ist eine andere Geschichte die wir euch nächstes Jahr erzählen.

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